Andreas 33

Als Nina erwachte, wollte sie nicht sofort die Augen öffnen. War sie allein? War er noch da? Vorsichtig tastete sich ihre Hand über das Bett; eine kühle Leere jenseits ihrer Decke verriet ihr, dass er gegangen war.
Es war unglaublich mit ihm gewesen.
Aber was würde nun kommen? Die Gedanken an ihre Kollegen, an die ganze bisherige Untersuchung und all die Peinlichkeiten, die ihr bevorstanden, bereiteten ihr plötzliche Übelkeit. Wenn sie da nur ausbrechen könnte!

Andreas musste leise lachen, als er sich das vorstellte. Ausbrechen? „Kommissarin flieht mit Massenmörder auf die Bahamas!“, na toll. Das ging wirklich nicht. Zunächst einmal machte ihn aber sein eigenes Privatleben nervös. Man hatte ihn aus dem Altersheim seiner Mutter angerufen. Wörter wie „besorgniserregend“ und „Ausfälle“ hatten noch nachgeklungen. Was sollte er denn da tun? Eine Mutter war eine Mutter und sollte sich gefälligst nicht in ein Kind verwandeln. Das machte ihm jedenfalls schlechte Laune. Trotzdem beschloss er, am folgenden Wochenende mal hinzufahren.
Sein großes Werk musste dann eben mal warten. Wie auch Nachbarin Noemi, die am Samstag so ausgesprochen nett gelächelt hatte …
Nina hätte aber doch besser zu ihr gepasst.

2 Kommentare zu “Andreas 33”

  1. SuMuze
    April 24th, 2007 23:17
    1

    „Es war unglaublich mit ihm gewesen.“
    Diesen Satz habe ich noch im Ohr, meistens eingeleitet von: „Du wirst es nicht glauben, aber..“. Es ist eben kaum zu glauben, was so alles Unglaubliches passiert. Glaube ich jedenfalls.
    Macht wieder ein 5-Cent-Stück für die Altenkasse, aber nicht für den Andreas seine Mutter, der ist Lehrer, vermutlich verbeamtet, also Made im Speck!

  2. Franziska
    April 24th, 2007 23:33
    2

    Genau, gib dem nix, der is sowieso muffig!