Tunis 4

Ich glaube, heute habe ich in wenigen Stunden mehr und schoenere Plaetze von Tunesien gesehen als es in den naechsten Wochen der Fall sein wird. Es gibt nette Menschen! Zum Beispiel solche Geschaeftspartner, die mich auf eigene Rechnung nach Karthago bringen. Leider hatte die Uni schon geschlossen, wir waren also geschaeftlich nicht erfolgreich. Aber touristisch unbedingt. Ich durfte einen kleinen Ort besuchen, Sidi Bou Said, auf einem Huegel mit Blick aufs Meer erbaut, von Touristen ueberschwemmt, aber das verstehe ich, ich habe ja begeistert mitgeschwemmt! Ein winziger Laden neben dem anderen, die tollsten Sachen, ich will das jetzt nicht alles aufzaehlen, Kruege, Kleider, Koerbe, Metallstatuen und Mosaikbilder à la Karthago, Holzmasken, Schmuck ohne Ende … oben ein Café, in dem man auf traditionellen Bastmatten sitzt und vielleicht sogar den Blick aufs Meer geniesst. Mein Gastgeber, ein freundlicher Tunesier um die sechzig, ist verstaendlicherweise nicht ganz so begeistert wie ich und verspricht mir anschliessend einen Ort, an dem fast nur Tunesier anzutreffen sind.
Wir fahren den malerischen Huegel auf der anderen Seite runter nach La Marsa: Ja, hier muss sich ein Tunesier wohl fuehlen; ich tue es auch! Alle Gebaeude im klassischen Stil Nordafrikas, der Strand ist da, eine Moschee, ein Restaurant schliesslich, das mich dann restlos begeistert: Nicht wegen des Kamels im Innenhof oder der gemuetlichen kleinen Tischchen am Springbrunnen. Sondern wegen der entspannten, natuerlichen Atmosphaere. Ja, hier kann ich Tunesien spueren! Wir essen einen fritierten, mit Ei und Gemuese gefuellten Teigfladen, der vor unseren Augen zubereitet wird – eine Spezialitaet, fuer die die Leute von weit her kommen! Mein Gastgeber geraet richtig ins Schwaermen.

Auf dem Rueckweg bedaure ich nur eins: Dass ich den Fotoapparat im Hotel gelassen habe … aber wer haette das ahnen koennen?

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