Also dann nach Schöneberg

Sonntag, 06. September 2009 23:03

Das hat doch was: Die Straßen sind nicht edel, die Häuser sind verschroben und die Menschen sind echt, zumindest so echt wie die in Neukölln. Und die 4-1/2-Zimmer-Wohnung hat sogar noch Kohleöfen, die also auch in den finstersten Zeiten noch beheizt werden können. Die Fenster nach hinten haben die S-Bahn-Schienen im Blick. Nach vorne die Straße und die Nachbarhäuser. Die Böden sind schöne Holzdielen. Ja!
Dumm nur, dass die jede Menge Einkommensnachweise haben wollen, am besten über fünftausend Euro;  vielleicht auch ein polizeiliches Führungszeugnis? Könnten wir nicht einfach vorbeikommen und uns vorstellen, bitte? Nee, geht nicht.

Kleiner Ausflug nach Lichtenberg

Samstag, 05. September 2009 11:02

Wenn man eine Wohnung sucht, kann es einen ja in die entlegensten Winkel der Stadt verschlagen. Nach Schmargendorf zum Beispiel, wo es noch die gute alte Omi-Idylle gibt. Ob sie echt ist, ist eine andere Frage.
Oder nach Lichtenberg. Es gibt da in einer ruhigen Altbaugegend, ähnlich eigentlich wie unsere in Neukölln, eine ruhige 4-Zimmer-Wohnung, 516 Euro warm. Ich gehe die Straße entlang; sehe ein mageres deutsches Kind am Fenster, mit Hund. Sehe einen bierbäuchigen Deutschen die Häuserfront entlangschlurfen, er verschwindet dann mit misstrauischem Blick auf mich im Nachbarhaus. Und sonst sehe ich niemanden. Alles tot. Aber ruhig! Pflasterstein und Begrünung können mich nicht trösten. Ich habe das Gefühl, in der Fremde zu sein und auch als Fremde erkannt zu werden. Ich will wieder heim zu meinen türkischen und arabischen Nachbarn.
Auf dem Bahnsteig der S-Bahn Lichtenberg nur Deutsche, auf den ersten Blick. Manche von ihnen mit sehr, sehr kurzen Haaren, große, starke junge Männer, die mir unheimlich sind. Dann, endlich, kommt ein Grüppchen munterer Vietnamesen vorbei. Abwechslung, lächelnde Menschen! Die jungen Männer neben mir sehen das wohl nicht so. Sie grummeln muffig und halten sich an ihren Bierflaschen fest (Es ist Freitagabend). Dann begreife ich, warum ich ihr Grummeln nicht verstanden habe: Sie sprechen russisch, ach so. Das Kind hinter mir hingegen berlinert echt, echter als die Neuköllner Kinder, so kommt es mir vor. Die Kleine beäugt mich misstrauisch und turnt dann weiter über die Sitze.
In Neukölln an der S-Bahn ist es schmuddlig wie eh und je. Daheim!
Vielleicht sollten wir doch eher nach Schöneberg als nach Lichtenberg ziehen.

Britain in Neukölln

Freitag, 26. Juni 2009 19:30

Gleich drüben in der Lahnstraße habe ich endlich meine Quelle köstlicher englischer Kekse, Marmelade, Schokolade und Tees gefunden: Ein kleiner, ganz reizender Laden vollgestopft mit den Dingen, die mich an England erinnern. Nur Fudge fehlt noch! Aber bald kriegt er das auch rein, meint der Besitzer. Heute also Kekse, buttrig und sündig. Und dazu ein kleiner Plausch auf Englisch über die Vorzüge englischer Butterkekse.

Fettwanst

Mittwoch, 24. Juni 2009 20:10

Wenn sich auf einer Neuköllner Seitenstraße zwei Autofahrer anbrüllen, weil sie nicht aneinander vorbeikönnen und keiner nachgeben will
(„Da kannste ausweichen, du Fettwanst, da, siehste, Fettwanst“),
dann bin ich froh, wie immer gemütlich zu Fuß unterwegs zu sein.
Auch wenn die duftenden Lindenblüten an den Schuhen kleben bleiben.
Das Auto von dem Fettwanst war übrigens wirklich ganz besonders fett.

Pfingsten?

Montag, 01. Juni 2009 14:00

Ich finde es toll, wenn sich jemand die Mühe gibt, hinter die Dinge zu schauen. Hier ein Link zu Kristins Sprachblog und zur Erklärung, woher das Wort Pfingsten kommt – schöne Seite!

Karneval der Bäume

Sonntag, 31. Mai 2009 17:33

Sie sehen irgendwie anders aus, die Bäume, heute.

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