Tunis 1
Ich bin angekommen!!! Und endlich darf ich in dieser Hotelhalle mit Hilfe einer voellig versifften, teils unverstaendlichen Tastatur versuchen zu berichten. Nachdem ich etwa fûnfzigtausendmal vergeblich mein Passwort eingeben habe … verdammt, wo ist das A, das Z?? Von Umlauten ganz zu schweigen!
Draussen ruft eine Stimme vom nahen Minarett zum Gebet auf. Es hat etwas Magisches. Die letzten Stunden habe ich die Gegend erkundet; einen Supermarkt gefunden und mich nett mit einem japanischen Studenten unterhalten, der sich genauso wie ich gefreut hat, nicht der einzige Auslaender zu sein. Und japanisch zu sprechen. Ausserdem habe ich Spagetti und Eis gegessen, ein nettes Internetcafé entdeckt, das gerade schliessen wollte. Zwei junge Frauen dort haben mich auf morgen vertroestet. Witzig uebrigens, dass mich die Frauen hier alle duzen. Es entsteht automatisch eine Art Frauensolidaritaet.
Kurze Unterbrechung: Ein japanisches Paerchen hat gerade eingecheckt und ich habe sie dreisterweise begruesst … frech, aber erfreulich fuer beide Seiten. Sollte ich mich hier in Tunesien als Japanerin outen?
Ach ja, der Flug bzw. die Fluege waren ganz ertraeglich. Alitalia hat ein Stueckchen Kuchen und einen Drink spendiert. Die arabische Grossfamilie, neben der ich in Berlin eingecheckt hatte, blieb mir lange erhalten und ich tauschte immer wieder ein Augenzwinkern mit den Toechtern, die wohl besser Deutsch als Arabisch sprachen. Hier am Flughafen Tunis uebrigens herrschte grosse Heimkehrstimmung: Tunesier aus Kanada, USA, Italien und Deutschland kehren nun heim, um hier den Sommer zu verbringen. Und die Jugendlichen sprechen zum Teil nur Englisch!
Das Abholen hat mit etwas Verzoegerung geklappt, dann aber wurde ich sehr nett ins Hotel gebracht, wo ich mich erstmal aufs Bettchen sinken liess … im Fernsehen lief eine deutsche VOX-Tiersendung und unten brausten die Autos vorbei.
Die Leute hier: nett! Bisher hat mich noch niemand laestig angequatscht, und wenn ich etwas frage, kriege ich hilfreich Antwort! Die Frauen sind selbstbewusst und flott, die Maenner scheinen am liebsten zusammenzuhocken und zu quatschen.
So, das war also mein erster Tag in Tunesien, meine erste Berûhrung mit Afrika!
Ich werde weiter berichten; schon allein weil anrufen zu teuer ist.