Gefahren der Großstadt
Ich habe mich in den letzten Wochen mal ganz bewusst in Bezug auf das Thema „Gefahren“ hier umgesehen. Und tatsächlich – es gibt sie!
Montag zum Beispiel. Da gehe ich ganz gemütlich durch den Wald, so zwischen Wannsee und Klein-Machnow. Plötzlich raschelt es im Gebüsch. Und ich fühle, dass ich beobachtet werde. Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich. Und dann sehe ich sie: Eine ganze Horde von Wildschweinen, mindestens zehn Stück, mit Frischlingen und Aufpasserinnen, die mich grimmig anstarren. Oh oh. Ich bin dann so ganz harmlos zu den Baumwipfeln blickend davongeschlendert, nach dem Motto „Ich tu euch nichts, also bitte tut mir auch nichts!“ Na wenn das nicht gefährlich war …
Oder neulich, es war Sonntagabend. Ist vielleicht auch keine so tolle Idee, am Hermannplatz in die U-Bahn einsteigen zu wollen. Aber ich wollte nach Hause, sorry. Leider hatte ich noch fast zehn Minuten Wartezeit, ich setzte mich also auf eine dieser schmucken Sitzgelegenheiten und wollte mich in mein Buch vertiefen. Dumme Idee. Schon kam diese nette kleine Gruppe gut gelaunter arabischer Jugendlicher, fünfzehnjährig etwa, aufgedonnert in Schwarz und parfümiert bis zum Abwinken. Setzten sich und zündeten ein jeder seine Zigarette an. Mal ehrlich! Ich grummelte sofort was von „Och nö Leute…“, da hatten sie auch schon ihr Opfer gefunden. Mich. Dämliche Sprüche, Beleidigungen und Zigarettenrauch mir ins Gesicht waren die Folge, bis ich wutschnaubend aufsprang und mich in diesem wirklich allerliebsten Bahnhof nach irgendwem oder -was umsah, was mir hätte helfen können. Niemand und nichts; man ist da völlig ausgeliefert! Jetzt zum Thema Gefahr in der Großstadt – versteht mich nicht falsch, ich war nicht in Gefahr, die waren es! Mich hatte eine solch rasende Wut gepackt, dass die aber so was von Glück hatten, dass ich nicht ihre schnieken schwarzen Klamotten zerfetzen wollte, hätte Mutti ja vielleicht gemeckert, wenn sie so durchgeschüttelt nach Hause gekommen wären. Aber ich war soo nah dran, ha!!!
Als die dann zehn Minuten später auch noch genau an meiner Station ausstiegen und mich auch noch erkannten und mir nachriefen, schwebten sie regelrecht in Lebensgefahr. Aber das werden sie leider nie erfahren, denn ich trabte dann in die andere Richtung heimwärts, mich immer wieder umsehend. Man weiß ja nie.
Mai 8th, 2008 16:34
Man kann also auch ohne Bäume im Walde pfeifen. ;-)
Mai 8th, 2008 20:36
Nur nicht zu laut!