Böser Hund

Es ist Samstagnachmittag, also nicht die beste Zeit für Hundebesitzer: Auch andere wollen im Plänterwald spazierengehen. Na muss wohl so sein, zumal gerade Schnee gefallen ist. Die wackere Hundebesitzerin achtet natürlich auf die wald-unerfahrenen Gänger und sichtet schnell Gefahr: Ein Kleinkind! Etwa zwei Jahre alt. Es wackelt langsam den Eltern + Kinderwagen hinterher und knallt begeistert mit seiner Schaufel gegen Baumstämme. Gar nicht gut! Hund ist angeleint, wird zu Frauchen gerufen, würde gern die Schaufel übernehmen, so ein Plastikteil, rot. Frauchen bremst. Die vorausgehenden Eltern bremsen auch und sehen die entsetzliche Gefahr: Ein Hund! Er folgt ihrem Kind! Er wird es zerfetzen! Mama streckt die Arme nach Kindchen aus, das sich dann auch endlich in Sicherheit bringen lässt. Auf die Arme! Papa übernimmt die gefährliche Schaufel. Frauchen und Hundchen gehen ruhig und gesittet an der Gruppe vorbei und lächeln nett. Der Hund zumindest. „Du böser Hund!“ ruft das gerettete Kind vom Arm der Mutter herunter. Gut, dass der Hund das nicht versteht. Sonst aber, au weia! Die unverletzte Familie beschließt lautstark, nun umzukehren  und einen heißen Tee zu trinken. Danke und tschüs. Der Hund aber trottet weiter, bis er einen dreisten Zweig findet, der im Weg liegt und sich nur unwillig zerbeißen lässt. Hund empört sich über diese Unwilligkeit und Sperrigkeit und knurrt und fiept. „Böser Zweig!“ kann man deutlich aus dem Knurren heraushören.

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