Archiv für Januar 2007

Ausnahmezustand!

Donnerstag, 18. Januar 2007

Vielleicht brauchen die Leute in dieser durchorganisierten Welt ab und zu einen Sturm. Berlin bebt! Es ist eine fast greifbare Spannung in der S-Bahn, die U-Bahn ist natürlich ruhiger, weil der Bezug zur Natur fehlt. Warnung im Fernsehen: Bleiben Sie zu Hause! Ich halte mich auf dem Heimweg eher in Hausnähe, nachdem ich auf einem freien Platz fast das Gleichgewicht verloren habe. So ungewohnt! Auch die Panik in den Firmen und Schulen: Sie schließen, Kinder werden nach Hause geschickt … spannend. Wir sind viel zu sehr daran gewöhnt, dass uns von der Natur nichts droht. Der Mensch hat ja alles unter Kontrolle! Das wird langsam wieder anders, wie wir heute sehen können. Gut so.

aufgeschnappt

Mittwoch, 17. Januar 2007

Manchmal kann ich mich in der S-Bahn einfach nicht auf meine Lektüre konzentrieren. Gestern zum Beispiel. Da drangen folgende Satzfetzen an mein Ohr:

– Und wenn de mal im Knast gewesen bist, dann weeste Bescheid, sag ich dir. So’n Geldtransporter, det wärs. Würdest du einen Transporter mit saangwa 150 Millionen Euro überfallen?

– Hm.

– Da brauchste dann Plastiksprengstoff, det jet dann.

Nächster Halt: Tempelhof. Anschluss …

– Im Knast, da haste keen Tageslicht, bloß mal Hofgang. Fernsehn gabs ooch nich. Die Wärter ham gesagt, des is schließlich kein Hotel. (Nimmt einen Schluck aus der Bierflasche)
– Ja, so …

– Aber in der Küche, da ham wa Obst kleingeschnippelt und literweise Orangensaft reingekippt. Und denne mit Brot Hefe anjesetzt, det gibt ooch Alkohol. (Schluck aus der Pulle)
– Aha?

– … und det hat der nicht vertragn und die janze Küche vollgekotzt.
Passengers travelling to Tempelhof Airport please change here …

Die Kehrmaschine war wieder da!

Mittwoch, 17. Januar 2007

Super: Es reicht offensichtlich, wenn man mit diesen Maschinen einmal über den Bürgersteig fährt und den ganzen Dreck zur Seite schaufelt. So entsteht etwa in der Mitte meines Weges die absolute Ekelzone, der man dann rechts oder links ausweichen muss. Wer sich das womöglich näher ansieht, hat für den Rest des Tages keinen Appetit mehr. Kinder allerdings halten es für besonders erstrebenswert, genau durch diesen schön sichtbaren Streifen zu waten! Danke. Dann doch lieber die Haufen am Rand.

Vorsicht, die Alten kommen!

Dienstag, 16. Januar 2007

Und wer den heutigen Fernsehabend noch nicht ganz verplant hat, kann ja mal einen Blick auf diesen launigen Spiegelartikel werfen und sich danach entscheiden. Gut geschrieben!

Terror und Gewalt (erster Versuch einer Kürzestgeschichte)

Dienstag, 16. Januar 2007

Er wusste, es gab keinen Ausweg. Er musste es tun. Es stank ihm gewaltig, aber gegen dicke Luft gibt es Maßnahmen. Noch zwei Schritte. Ein Griff. Gegen das entsetzliche Geschrei halfen ihm Ohrenstöpsel. Bald würde auch der unerträgliche Gestank Vergangenheit sein. Auch wenn ihn jetzt noch Füße traten! Mit diesem Schmerz konnte er umgehen.
Brösi schnappte sich wütend eine der Windeln und hielt sich die Nase zu, als er das schreiende Gör freilegte. Nie wieder Babysittern für seine Schwester!

kurz – und noch kürzer

Dienstag, 16. Januar 2007

Was ich ganz nett finde, ist so ein „Kürzestroman“ oder eine „Kürzestgeschichte“, die alles Wesentliche in etwa drei Sätzen auf den Punkt bringt – und dann noch womöglich witzig und spannend ist! Gabs da nicht früher immer sowas in einer bekannten Zeitschrift, auf der Witzseite? Ewig nicht gelesen.
Also nicht wundern, wenn hier demnächst etwas in der Art auftaucht! Ist doch auch eine sprachliche Herausforderung: Fast alles weglassen.