Eine Liebesgeschichte in Hokkaido

Dienstag, 09. Dezember 2008 19:40

Vielleicht möchte sich ja irgendjemand in eine andere Welt versetzen lassen. Hokkaido, im Norden Japans. Eine Frau versucht sich und ihren kleinen Sohn auf ihrem Bauernhof durchzubringen, als ein fremder Arbeiter kommt und ihr Leben verändert. Reinschnuppern? Bei You Tube.

Mein Lieblingsschauspieler Ken Takakura ist der einsame Held.
Wie immer.

Wie geil ist das denn!

Mittwoch, 03. Dezember 2008 17:35

Wer heutzutage sprachlich auf der Höhe sein will, sollte sich unbedingt ein paar muntere Sprüche aneignen, die bei jüngeren Leuten beliebt sind. Noch vor nicht allzu langer Zeit galt es als schick, mitten im Satz ein erstaunt-pikiertes „Hallo???“ auszurufen.
Die Möchtegern-Intellektuellen bauen mit sorgenvoll gerunzelter Stirn „ein Stück weit“ ein und fühlen sich sehr, sehr weise dabei.
Witzig aber finde ich den Spruch „Wie geil ist das denn!„, den man beliebig abwandeln kann: Wie eklig ist das dann? Wie blöd wäre das denn? Ganz wichtig dabei ist das Betonen von „das“, um Begeisterung und Distanziertheit gleichermaßen rüberzubringen.
Ich wüsste zu gern, wer den Spruch erfunden hat! Naruto hat ihn jedenfalls gut drauf.

Dezember fängt an – da müssen wir wohl durch!

Sonntag, 30. November 2008 22:58

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So sitzen Sie also

Mittwoch, 26. November 2008 17:25

Wenn man die Art, wie einer in der U-Bahn sitzt bzw. sich fläzt oder sich breitmacht, wenn man das filmen würde, wird ja eh alles gefilmt, und wenn sie das dann bei Vorstellungsgesprächen einsetzen würden, oh oh, dann würde so mancher den erhofften Job nicht bekommen, weil er sich wie der letzte Kotzbrocken benimmt.

Am schlimmsten sind zickige Großtaschenträgerinnen mit übergeschlagenen Beinen und spitzen Schuhen. Denen könnte man natürlich gleich den Job am Empfang anbieten, zur Abschreckung.

Wir sind Rechtsgeher!

Mittwoch, 26. November 2008 17:16

Die Statistik hat es schon bewiesen, jetzt müssen wir das nur noch allen Menschen in Deutschland klar machen: Die Deutschen gehen auf der rechten Seite; des Bürgersteigs; der Treppe; der Ecke. Wenn mir also einer an einer unübersichtlichen Ecke in der U-Bahn entgegenkommt, dann weiß ich: Das kann kein Landsmann sein!
Darum ist ab sofort unumgänglich: Integration des Rechtsgehertums in den Deutschunterricht. Damit es kein peinliches Zusammenstoßen und Rempeln mehr gibt!
Allerdings beobachte ich immer wieder aufmüpfige Gestalten, die sich nicht an die Regeln halten, obwohl sie in diesem Land geboren sind.
Pfui aber auch!

In Neukölln zum Arzt?

Sonntag, 12. Oktober 2008 13:09

Gar nicht so einfach. Wenn man hier jemanden nach einem guten – sagen wir: HNO-Arzt – fragt, gibt es oft erst einmal ein ratloses Achselzucken. Fahr doch rüber nach Charlottenburg, da kenn ich einen! Oder im Prenzlberg! Das ist mir aber zu lästig, mal eben. Müde nach der Arbeit. Also gehe ich gar nicht und schleppe mich mit Ohrensausen in den nächsten Tag. Vergeht ja eh wieder, was solls.
Da ist es dann besonders erfreulich, wenn ich Samstagmittag die Karl-Marx-Straße entlangzuckle und mir plötzlich ein Schild auffällt: HNO. Auch samstags Sprechstunde. Mensch! Samstags!!!
Spontan gehe ich die Treppe hoch, die Ohren wollen es ja auch, es ist erst halb zwölf und fragen kostet ja nichts.
Wow. Oben bin ich in einer anderen Welt. Bilder von arabischen Stränden, freundliche Sprechstundenhilfen im Kopftuch, leise, muselmanisch anmutende Musik und fremdartige Schriftzüge an den Wänden lassen mich an Urlaub und 1001 Nacht denken. Ich darf warten. Die anderen Patienten, nur einer offensichtlich deutsch und in typisch Neuköllner Trainingshose und mit hilflosem Blick zu mir, fühlen sich hier offensichtlich ganz heimisch und sprechen arabisch mit den helfenden Geistern. Deren Deutsch ist übrigens perfekt, eindeutig sind sie in Deutschland geboren. Ein bisschen verwundert mich der Unterschied zu mir vertrauten HNO-Praxen: Wo sind die ganzen Schnupfennasen? Nur einer prustet übel vor sich hin. Dreie, davon eine ganz junge Frau mit ihren Eltern, haben andere Probleme: Sie haben blutige, zerschlagene Nasen. Wo gibts denn so was? In Neukölln natürlich.
Man beachtet sich gegenseitig nicht so genau. Der Arzt ist dann ganz reizend, er kommt aus Palästina, wow, und ich kriege sogar einen Hörtest und eine feine Medizin. Mir gehts gleich besser.
Von nun an weiß ich, wo ich zumindest einen Arzt für meine Nase finden kann! Aber könnte uns bitte noch jemand einen guten Augenarzt empfehlen? Mein Kroate ist weggezogen. Vielleicht wollte er eine deutschere Kundschaft?