Kürzestroman: Die Heimkehr

Er kehrte heim.

Nach all der Zeit, all den Entbehrungen, die hinter ihm lagen, fühlte er sich wie ein neuer Mensch. Er stieg die Treppe hoch, und die Gerüche dort ließen ihn längst vergessene Erinnerungen wach werden. Ungute Erinnerungen.
Er legte die Hand auf den Türgriff. Wie würde es werden und was würde sie sagen? Er zögerte. Noch konnte er umkehren und all dem für immer Lebewohl sagen.
Er öffnete die Tür. Fernsehgeräusche und Mief drängten sich ihm entgegen. Noch ein Schritt. Ihre Stimme plötzlich, wohl aus ihrem Fernsehsessel heraus: „Spatzli, hast du dir auch die Schuhe abgeputzt?“

2 Kommentare zu “Kürzestroman: Die Heimkehr”

  1. SuMuze
    März 5th, 2007 22:50
    1

    Kann es sein, daß du immer eine Handgranate dabei hast, die du Abends neben dem Maschinengewehr zur Ruhe bettest? *hands up*

  2. Franziska
    März 6th, 2007 08:00
    2

    Oh oh, voll ertappt!

    ;-)

    (Wo ich doch so ein friedlicher Mensch bin, Susanne)
    Aber die Heimkehr war doch wirklich harmlos, oder?
    Reine Berliner Alltagslaberei!
    (Grins)