Andreas 10
Natürlich musste man den Leser auch beglücken, indem man ihm bekannte Orte ins Geschehen einbaute. Und je bekannter ein Ort, desto mehr Leser waren glücklich. Das ging Andreas gerade durch den Kopf, als er mit ungewohnter Spontaneität seine Mittagspause ins Zentrum der Stadt verlegte. Er hatte ausnahmsweise zwei Stunden übrig und fuhr zum Bahnhof Zoo. Von dort zu Fuß die Bahnlinie antlang ein Stückchen nach Norden, zur Rechten hatte er da ständig den Blick auf einheimisches Getier. Er sah dort unten einen Riesenstier, das sich in eindeutigen Absichten einer Kuh näherte und eine Schulklasse, die sich prächtig über das Schauspiel amüsierte. Endlich kam er zu seiner Lieblingsschleuse und setzte sich mit einem ersten Frühlingsradler in die Sonne. Blick aufs Wasser. Die langen Holzbänke erinnerten ihn an Ausflüge in seiner Kindheit, und er schloss zufrieden die Augen: So musste das sein, Schlichtheit und Natur!
Der Mann ging an der Gedächtniskirche vorbei, von keinem beachtet. Gut so, dachte er und seine Hand griff unwillkürlich nach dem Messer/der Waffe unter seiner Jacke. Sie sollten ihn nicht beachten – das würden schon bald die Zeitungen zur Genüge machen. Sie würden ihm einen Spitznamen geben (Der Schlächter/der Rächer/der Metzger?), ohne zu ahnen, was seine wirklichen Beweggründe waren. Denn dafür waren sie noch nicht bereit.
Jugendliche bewunderten gerade ein paar Straßentänzer und ein Kind zerrte seine Mutter zu einem der Karussels, die jetzt im März dort aufgebaut waren. Wozu eigentlich?, dachte er finster. Wie ahnungslos und dumm sie alle waren.
März 26th, 2007 23:31
Haha, Weiße schlürfen im Tiergarten. Bei die Ickes. Frolleinmachensemaplatz. Nüschtfürunjutmädel.
Ha, wäre jetzt auch gern ‚ahnungslos und dumm‘!
März 27th, 2007 08:01
Nee, aber keene Weiße, igitt. Alsterwasser!