Von Ute Lehr und anderen dubiosen Scheingestalten
Es gibt Kettenbriefe, die nerven nur. Unpersönlich gemacht, aber persönlich verschickt an Weihnachten, Valentinstag und ähnlichen Anlässen. So spart sich der Versender schon die Arbeit, sich eigene Gedanken zu machen, und bildet sich trotzdem ein, etwas Edles, Süßes, Originelles oder Tolles verschickt zu haben. Nicht nett.
Und dann gibt es die bösen Kettenbriefe. Manche transportieren sogar einen Virus. Manche bringen „nur“ Verunsicherung und Angst. Hüte dich vor Ute Lehr! Pass auf! Dein Adressbuch wird zerfressen und zerstört und zerhackt! Dass das alles technisch nicht möglich ist, interessiert nicht. Die Warnungen werden weitergeleitet und verbreitet und vervielfacht, weil sich so viele Menschen keine Gedanken machen. Es ist ja auch so einfach – klick und weiter. Schon hat es die gute Freundin, die man ja so gerne warnen möchte. Und schon ist wieder ein bisschen Angst und Verwirrung und Unmut mehr in dieser Welt. Muss das denn sein? Könntet ihr bitte alle erst einmal nachdenken, bevor ihr einen Kettenbrief, der ja leicht zu erkennen ist, weiterleitet?
Die Menschen, die sich am Anfang solche Texte ausgedacht haben, hatten Lust darauf, die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie fühlen sich mächtig über Millionen, wenn sie sich ausmalen, wie oft ihr Text weitergegeben werden kann. Dafür muss der Text natürlich schön fies sein und am besten mit üblen Konsequenzen drohen, sollte die Warnung ignoriert werden. Wenn dann jeder, der einen Kettenbrief erhält, nur drei wieder verschickt … Nicht auszudenken. Wann ist die Welt dann komplett zugemüllt, verängstigt, in Panik? Eine Frage an schlaue Mathematiker und Psychologen.
Gut, dass es noch Leute gibt, die solche Nachrichten einfach löschen und die Versender darauf hinweisen: Bitte keine Kettenbriefe weiterleiten!