Archiv für die Kategorie 'Deutsch'

Gebrüder

Mittwoch, 29. November 2006

Es gibt Menschen, die richtig sauer werden, wenn jemand von den „Gebrüdern Grimm“ spricht. Na schön, ich sehe ein, dass der Ausdruck fälschlich verwendet wird: Sie selbst haben sich „Brüder Grimm“ genannt und sich nicht als Firma angesehen. So weit, so gut. Manche werden aber geradezu fuchsteufelswild, wenn das Wort „Gebrüder“ überhaupt für eine Firma verwendet wird, wenn vielleicht nur zwei von drei Brüdern diese Firma gegründet haben. Wie bitte? Ursprünglich bedeutete das Wort Gebrüder: Alle Brüder einer Familie. Aber das ist schon eine ganze Weile her. Das Wort in einen Firmennamen aufzunehmen wurde erst später üblich. Und? Muss man sich da heute aufregen, weil der Begriff sich verändert hat? Wegen einer solchen Lapalie laut über den Verfall der Sprache und der Sitten und des Abendlandes klagen?

Lächerlich.

Eine überlange Diskussion zu diesem unwichtigen Thema findet man auch hier.

Sonderliches

Samstag, 25. November 2006

Trotzdessen, dass … habe ich neulich gehört. Hm. Trotzdessen, dass ich gut Deutsch spreche, habe ich hier Probleme, das sofort zu verstehen. Wie kommt das? Es gibt Sprachgewohnheiten, die wohl regional oder altersmäßig unterschiedlich sind. Ich versuche das erstmal zur Kenntnis zu nehmen und nicht gleich laut zu tönen: „Das gibt es nicht, das ist falsch, das steht nicht im Duden!“ Toleranz also auch in der Sprache? Ja.

Letzte Woche beim Bäcker (Am Zoo übrigens, nicht hier in Neukölln): Ein Tourist tobt. „Das sind Berliner, wieso schreiben Sie da Pfannkuchen hin, das ist idiotisch, bei uns in Hamburg…“ Nerv. Wie kann man sprachlich nur so verkrampft sein? In München rege ich mich doch auch nicht auf, wenn die dort Semmeln verkaufen!

Ich sage hier beim Bäcker schon ganz dreist, dass ich einen Berliner haben will. Macht mir Spaß …