Und es gibt ihn doch, den Osterhasen!

Samstag, 22. März 2008 19:38

Heute mit dem Zug quer durch Deutschland. Regen und Schneesturm draußen, nasse Felder, weiß und grün und braun. Und was konnten wir sehen? Große Hasen mit langen Ohren, die über die Felder hoppelten und uns nachschauten. Schön! Ich habe auch nicht das dämliche Osterhasengrinsen und den braunen Korb auf dem Rücken vermisst, den mit den bunten Eiern meine ich. So haben die mir viel besser gefallen!
(Na, jedenfalls: Berlin hat mich wieder. Und das im eiskalten Schneeregen!)

Ab durch die Mitte!

Freitag, 14. März 2008 22:16

Und weil es nächste Woche noch ungemütlicher in Berlin wird, mit den ganzen Touristen, die verzweifelt nach einer U-Bahn oder einem Bus oder sowas suchen, mache ich mich mal schnell vom Acker und genieße endlich mal wieder Landluft!

Schluss mit luschtig

Mittwoch, 12. März 2008 20:17

Okay, ich habs versucht. Niemand kann behaupten, ich hätte es nicht versucht! Ich habe schrulligen alten Damen meinen Platz angeboten (wollten sie nicht), irren Fahrradfahrern den Weg gezeigt (wollten sie auch nicht) und sogar ein Auto vorgelassen, als nichts mehr half! Aber jetzt habe ich genug. Die Stadt spinnt. Oder ich?
Morgens, mal wieder in der S-Bahn. Ich ignoriere die stundenlange Warterei auch noch auf den Schienen. Wird schon seinen höheren Grund haben. Ich ertrage die Musik aus dem Handy der beiden Fünfzehnjährigen neben mir, das sie sich für ein Spiel hin und her reichen, ich halte lange aus, ich bin stark und starre eben aus dem Fenster, anstatt mich von meinem Krimi mitreißen zu lassen … als aber auch noch dieser auf jugendlich getrimmte Glatzkopf seinen Walkman auf Spitzenleistung dreht, drehe ich durch. Erst die Mädchen höflich zur Ruhe gebracht. Dann den Typ angepflaumt. Er stieg dann aus. Und meine Stimmung stieg.
Klar, dass ich heute nicht wirklich pünktlich zur Arbeit komme. Die Welt spinnt sowieso, ist auch egal. Noch kein Schüler da, alle zu spät. Einzelheiten vom Vormittag erspare ich euch lieber.
Stunden später, die müde Heimkehrerin in der immer noch irren S-Bahn. Ansagen stimmen nicht, ich steige zu spät aus, muss zurückfahren, plötzlich gähnende Leere in der Ringbahn, kann das denn sein, aha, die Fahrgäste lassen sich von den falschen Ansagen abschrecken! Auch recht. Nieselregen, Sturmwind, zurückgekehrte Kälte auf dem letzten Heimweg. Ich schleiche finster die Karl-Marx-Straße entlang. Scharen von Menschen stehen da, die auf einen wohl nie kommenden Bus warten. Autos, die so den Weg blockieren, dass sie wirklich von Glück sagen, dass sie keine geheimnisvolle Beule oder Kratzer kriegen. Wenn meine mentalen Fähigkeiten ausgereicht hätten, ja dann … es ist kalt. Es ist grässlich und ich beschließe, nieee wieder aus dem Haus zu gehen!
Na ja, vielleicht morgen wieder. Heute aber nicht. Es sei denn, das Brot reicht nicht.

Doch kein S-Bahn-Streik!

Montag, 10. März 2008 19:27

Na denn … muss ich eben doch los. Die Klasse: eine Sammlung lustloser Gestalten. Alle wollten sich doch solidarisch mit den Streikern zeigen!

Idylle in der Hasenheide

Sonntag, 09. März 2008 23:33

Wenn es keine U-Bahn gibt, die einen durch die Gegend karrt, dann muss man sich schon mal aufs Radl schwingen und den eigenen Bezirk besuchen. Heute also in die Hasenheide.
Nein, es gab nicht Massen an Drogenverkäufern, die mich ansprangen. Dafür fußballspielende Kroaten (oder Serben?), plauschende türkische Familien, Eltern, Kinder in allen Farben. Ich folge einem Weg, der bergauf führt (wie jetzt, bergauf? In Berlin? Ah, ein Trümmerberg!) und gelange auf einen kleinen Berg. Wow! Blick nicht schlecht, genug Sitzgelegenheiten sind auch da, sodass ich mich in mein Buch vertiefen kann, während um mich das Publikum wechselt: Mal eine eher schmuddelige deutsche Familie mit riesigen Hunden und Alkoholfahne. Dann junge, schicke Leute, die sich wohl eher verirrt haben. Eine blonde Mutter mit ihrem farbigen Kind nebst Fahrrad, beide sehr munter. Im Hintergrund höre ich muslimische Gesänge von der Moschee, die über den ganzen Park schweben und in mir Erinnerungen an Tunesien wach werden lassen. Dann schrecke ich wieder von meinem Krimi auf, weil sich ein wunderlicher Typ in der Mitte dieses Platzes aufgebaut hat. Zu seinen Tai-Qi-ähnlichen Bewegungen stimmt er Bassgesänge an, die die meisten auf ihren Bänken zum Grinsen bringen. Er lässt sich nicht beirren und ich beneide ihn um dieses Selbstbewusstsein – Mann, wäre mir das peinlich, mitten auf dem Berg die Arme zum Himmel zu recken und Oooaaaa zu singen! Er bleibt cool und hebt unser aller Stimmung.
Schließlich breche ich wieder auf, Zeit, das Kind abzuholen. Aber einen kleinen Umweg mache ich noch, ich will doch mal sehen, woher die muslimischen Gesänge kamen. Und ich entdecke einen prächtigen, noch nicht ganz fertigen Bau direkt am Flughafen. Die Stimme wird lauter und ich neugieriger. Ein dicklicher Deutscher äfft den Gesang lautstark nach und kommt sich unheimlich witzig vor. Eine grimmig aussehene Frau mit blondem Stoppelhaar schreit ihren riesigen Hund an, er soll endlich kommen, sie wolle weg da! Dabei klingt ihr Aufschrei in meinen Ohren ziemlich rheinländisch. Vielleicht ein katholisches Aufbäumen gegen die akkustische muslimische Übermacht? Albern. Mir gefällts und ich fahre gut gelaunt weiter.

… und keiner geht hin

Samstag, 08. März 2008 15:07

Klar wird das ein richtiges Chaos, wenn am Montag auch noch die S-Bahn streikt. Keine U-Bahn, kein Bus, keine Tram und keine S-Bahn in Berlin? Ich habe ganz dreist beschlossen, dann zu Hause zu bleiben. Tage der Besinnlichkeit statt Hektik! Geld gibts dann natürlich nicht.
Trotzdem verlockend, dieser Ausnahmezustand. Wir werden sehen!