Zeitungsabo
Wenn man eine Berliner Tageszeitung lesen will, kann man zu einem Kiosk gehen und sich eine kaufen. Kann man.
Oder man lässt sich auf das Spielchen ein: Wer schafft wen?
Zum Beispiel am Zoo. Man steige aus der U-Bahn, gehe eine Treppe rauf und warte. Zurzeit sind sie wieder fast täglich anzutreffen, die liebenswürdigen Zeitungsverschenker. Aber man muss sich ihnen zu entwinden wissen! Also: Nicht zu schnell vorbeihetzen. Und nicht zu langsam! Man bekommt mit einem charmanten Lächeln eine Zeitung in die Hand gedrückt und das könnte es dann gewesen sein. Nix da! Jetzt beginnt das Spiel. „Darf ich Sie fragen – wohnen Sie in Berlin?“ Die Kunst ist es, nicht zu lügen („Noi, bin Turischt“ wäre ja langweilig) und trotzdem heil aus der Sache rauskommen. ‚Heil‘ heißt hier: Ohne zweiwöchiges Probeabo. Was wiederum ewige Anrufe nach sich zieht – wie siehts denn nu aus mit dem richtigen Abo, na los, das bringts doch, was haben Sie denn gegen unsere Zeitung, Sie wollen doch ein gebildeter Mensch sein, laberfasel. Das will doch wohl keiner.
Also muss das Spielchen schnell und munter ablaufen, man will sich ja auch nicht den Tag versauen. „Klar wohne ich in Berlin. Danke noch für die Zeitung, habs leider eilig!!“ ist eine erfolgreiche Variante. Oder aber man verspricht ganz ernst, sich die Zeitung mal anzusehen und darüber nachzudenken …
Richtig fies wird es, wenn der Zeitungsaboandreher die gequälte Tour einschlägt: „Hören Sie, das kostet Sie doch nichts, zwei Wochen die Zeitung frei ins Haus! Und ich brauch diesen Job, sehen Sie, wenn ich nicht genug Abos abliefere …“. Fies, sage ich da nur. Von dem nehme ich dann nie wieder eine Zeitung. Selber schuld.
März 13th, 2007 18:30
Kann es sein, du schreibst beharrlich an einem Leitfaden:
‚Wie Stadt heil queren‘ ?
;-)
März 13th, 2007 21:08
Aber nein! Alles ist ganz harmlos. Man muss nur die richtigen Waffen in der Tasche haben und sich ständig umsehen, dann schafft man es meistens ohne Probleme, die Stadt zu durchqueren …
;-)