Andreas 2
Im Klassenzimmer herrschte wie immer Chaos, als Andreas versuchte, sich auf das ganz Wichtige zu konzentrieren: Sein Werk.
An der Tafel entstanden nachlässig Wörter, Der Fluss, fließen, geflossen, nass, heiß, wild … Einige Schüler meldeten sich eifrig und hätten gerne gewusst, was „nass“ mit „wild“ zu tun haben sollte, aber er war nicht ansprechbar. Die ersten Worte wollten heraus! Und natürlich sollten die ersten Worte seines Buchs fesselnd sein, vielversprechend, gleich der richtige Sprung in die richtige Mischung!
Ein nächtlicher Spaziergang würde ihm gut tun, dessen war er sich gewiss. All die wüsten Gedanken, die er soeben mit ihr verwirklicht hatte, mussten in den lauen Frühlingsabend hinaus!
Vielleicht doch ein wenig zu schwülstig? Das sollte nur die Vorbereitung für den ersten Mord sein. Denn Morde sollte es natürlich jede Menge geben, und einen Kommissar, der sich wohltuend von allem Bisherigen abhob. Oder lieber doch eine Kommissarin? Ja. Sexy, unkonventionell, dreist. Schnappt sich die Männer, wie die es gerne hätten. Auch wenn es womöglich nur verklemmte Grundschullehrer waren. Die sagte ganz einfach „Hey, komm, wir machen es einfach“, und dann gings los.
Die Klasse warf mit kleinen Papierkügelchen nach ihm. Er aber merkte nichts.
März 17th, 2007 15:54
„Schnappt sich die Männer, wie die es gerne hätten“ – hihi, genau!