Andreas 24
Nur wenn er mit seinem alten Gegner Go spielte, kam er zur Ruhe. Er konnte dabei auf das Brett starren und Bilder tauchten vor ihm auf; Bilder von Gebieten, die eingekreist werden mussten und Bilder von weißen oder schwarzen Feldern, die ihm schon gehörten. Dabei konnte er endlich nachdenken – was der andere mehr ahnte als wirklich merkte. Denn einen wahren Freund hatte er nicht mehr, seitdem er Japan verlassen hatte.
Andreas putzte sich schnaubend die Nase (Heuschnupfen) und erinnerte sich gleichzeitig daran, dass das in Japan unbedingt verpönt war. Ansonsten beschränkten sich seine Weisheiten eher auf ein markiges „Hai, Toranaga-sama!“ und ein zart gesäuseltes „Anjin-san!“ aus Shogun. Den Film hatte er nicht nur einmal genossen!
Ja, etwas Exotisches musste rein in sein Werk, das hob das Niveau. Also doch mal zur Uni, sich über Japan kundig machen? Oder einfach Sushi essen gehen? Vor rohem Fisch graute ihm allerdings, und schon die Vorstellung ließ ihn wieder verzweifelt niesen. Kalte Häppchen mit saurem Reis und Meerrettich unter dem rohen Fisch? Igitt. Sollte er sich nicht doch lieber einen mexikanischen Helden ausdenken, der Tacos und Nachos verzehrte? Ein Nachfahre jener sagenumwobenen Azteken, deren Gold … nein. Er wollte bei Japan bleiben.
April 10th, 2007 00:28
Hm, Abneigung gegen rohen Fisch?!? Dein Andreas wächst mir langsam ans Herz.
Obwohl selbst das Antizyklische ja heutzutage wieder fast zyklisch ist. Gewissermaßen ein Allzu-Antizyklisch-Antizyklisches.
Herrjeh. Zwei Feiertage nacheinander. Es ist spät. Spät kam ich, der weite Weg entschuldige mein Säumen. Grüße von einer tapferen Isolana.
April 10th, 2007 22:30
Antizyklisch? Wie jetz? Ich dachte, wir reden von Fisch!
Es lebe Sushi, jawoll!!
Aber tapfer, das ist recht so.