Geisterbahn

Manchmal habe ich unterwegs echt das Gefühl, in einer Geisterbahn zu sitzen: Wenn sich diese unglaublich dicke deutsche Mami mit ihrem Kinderwagen und Söhnchen in der U-Bahn so vor die Tür platziert, dass an ein Ein- oder Aussteigen für andere Personen durch diese Tür nicht mehr zu denken ist. Pausenlos fragt sie ihren (türkischen) Freund/Mann, wie viele Stationen sie noch fahren, und es scheinen noch viele zu sein, denn er murmelt muffig etwas von „zwanzisch“, hat keine Lust, sich näher mit dem Thema zu befassen. Alle anderen Fahrgäste nehmen die anderen Türen und klettern mühsam über Beine und Koffer. Man ist ja hart im Nehmen hier.
Oder gestern, in meiner geliebten Ringbahn. Es gibt Leute (insbesondere Frauen), denen es eine besondere Lust zu bereiten scheint, ihre intimsten Streitereien vor allen auszubreiten. Lautstark.
Er: Ich will jetzt endlich (murmel), verdammt.
Sie: Det jeht dich gar nüscht an, det is mein Körper!
Er: (Grummel, brummel)
Sie: Scheiße, ick lass det nicht wechmachn, det is meine Sache.
Er: (Hm, grummel)
Sie: Sowatt is auchn gefährlicha Eingriff, det lass ich nich machn …
Er: (Gurgel murmel)
Sie: Hättste ma bessa uffjepasst, Idiot.

Na viel Spaß noch, Leute.

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