Kalte Ohren und müde Füße – oder umgekehrt
Aus lauter Jux und Dollerei schnappe ich mir heute meine lieben Italiener und mache eine Schiffchenfahrt auf der Spree. „Auf der rechten Seite sehen Sie jetzt …“ ist amüsant und ich lausche zunächst eifrig. Wenn ich nicht immer mehr in mich hineinschrumpfen würde vor lauter Kälte und Fahrtwind und mein Blick nach einer Stunde wohl auch immer glasiger würde. Der Himmel ist grau bedeckt und einzelne Tropfen treffen mich. Frechheit. Meine Hände werden immer kälter, aber ich bleibe eisern oben an Deck, nur Weicheier setzen sich schließlich unten rein, ha! Nach einer Weile wäre ich gern ein Weichei, aber ich bin so steifgefroren, dass ich den Weg unter Deck nicht schaffe. Außerdem muss ich ja die ziemlich genuschelten Kommentare des launigen Sprechers übersetzen.
Das Bibbern lässt auf der anschließenden Wanderung die Spree entlang nach; jetzt beginnt das Niesen. Ständiges Italienisch untermalt den Anblick von Reichstag, Brandenburger Tor, Pariser Platz (ach ja, am 22. ist da Demo, nicht vergessen!). Toilettenpause in einem sehr kulturellen Gebäude, dessen Toiletten ausdrücklich nicht öffentlich sind. Mir egal. Einige haben sich in der Nähe heiße Getränke besorgt und wollen die elegante Halle am liebsten gar nicht mehr verlassen. Es sitzt sich aber auch wirklich gut hier. Wir verlassen das Gebäude schließlich zum Hinterausgang und landen bei den Mahnmal-Stelen, immer wieder beeindruckend. Ich schärfe meinen Schützlingen vorher ein, nicht Verstecken zu spielen oder wilde Lieder zu singen. Sie bleiben dann auch (fast) brav, nur einer macht kurze Turn- und Springversuche. Ein kurzes Kopfschütteln meinerseits lässt ihn sofort absteigen (wow).
Viele viele Stunden später bin ich auf der Heimfahrt und gönne mir noch schnell einen heißen Kakao aus dem Automaten. Heute nix mit Eis! Zu Hause muss ich dann erstmal unter der Lieblingskuscheldecke wieder auftauen und die müden Knochen erholen …
Und manche machen sowas jeden Tag! Uff.
September 13th, 2007 19:04
Nach den Mördern aus Neu-Kölln und dem Mahlstrom Mitte nun die Schrecken der Spandauer Vorstadt – das wird böse enden..
September 13th, 2007 22:56
Ach was, gehen wir es locker an. Andiamos, ragazzi! Oder so ähnlich …