Festessen

Freitag, 04. Januar 2008 13:39

Wenn man sich in sicherer Entfernung zu den zurückliegenden Festlichkeiten befindet, kann man auch ungute Erinnerungen auffrischen, die ansonsten lieber unter den Tisch gekehrt gehören. Zum Beispiel Erinnerungen an den 25. Dezember 2007, lang ists her und groß war der Hunger der lieben Verwandten, die sich auf ein köstliches gemeinsames Mahl eingestellt hatten. Früher war das ja Aufgabe der Mutter, dieses zu produzieren, oft in Form irgendeines Vogels. Da sich aber die zuständige Mutter im Laufe der Jahre in eine greise Großmutter verwandelt hat, muss die nächste Generation ran.
So steht denn die unglaublich begabte und begeisterte Wahlberlinerin in einer süddeutschen Küche und überlegt so gegen halb zwölf mittags, wie das Problem zu bewältigen sei. Beilagen finden sich schnell, da vom Vortag noch allerlei Nudeln und Gemüse übrig ist … daraus wird im Nu eine wundervolle Masse für den späteren Auflauf gezaubert. (Der Kommentar des kritischen Bruders wird dann sein: „Ist ja echt verboten, diese Mischung hier im Auflauf, wie kommst du bloß darauf, das alles da reinzuschmeißen?“ Aber darüber wollen wir noch nicht nachdenken.)
Zunächst hält die fantastische Köchin ratlos ein Stück Entenbrust in der Hand. Wohlgemerkt: Eine Brust für fünf Leute. Super. Und bedenklich hart das Teil, so direkt aus der Tiefkühltruhe. Aber die im Umgang mit fleischlichen Genüssen so Geschickte weiß sich schnell Rat: Das tote Vogeltier einfach oben auf den Auflauf schmeißen, ein bisschen mit Würzung einreiben, gefällt dem bestimmt, dann wird das schon!
Stunden später. Die hungrige Greisin seufzt jämmerlich, alle anderen halten sich zurück, weil die zum Kochen Verdammte sowieso schon eine Mordslaune hat. „Wieso muss ich überhaupt kochen, ich kann das gar nicht!“, lässt sich aus der Küche hören, bis sich endlich der erfahrene Bruder erbarmt, das immer noch kalte Federvieh von seinem Gemüsebett befreit und in einer Extraform unterbringt, wir sind also für Einzelhaltung. Das Tierteil wird mit Wein übergossen und blüht schon nach einer halben Stunde zu etwas Essbarem auf. Auch der Auflauf hat jetzt die Chance, überbacken zu werden, der störende Eisklotz ist ja verschwunden. Letztendlich ist alles ganz brauchbar und jeder begnügt sich bescheiden mit dem kleinen Stückchen Ente, das er haben kann. Sogar mit Kruste. Hauptsache, die zum Kochen verurteilte Schwester keift nicht mehr …

Was natürlich nicht fehlen darf in der Festzeit, das ist ein köstlicher Nachtisch! Die hochbegabte Ausnahmeköchin greift zur risikofreien Rotweinmousse eines berühmten Doktors. Zubereitung ganz einfach! Die Sahne wird steif geschlagen. Klappt, diesmal wird sie nicht in Sekunden in Butter verwandelt wie das letzte Mal. Dann das Pulver mit dem Rotwein vermischen, als Schüssel dafür nimmt die begnadete Meisterköchin eine Puddingschale, da gehört so was doch rein. Zauberstab in Bewegung setzen und – in Sekundenschnelle wird alles mit blutrotem Schaum bedeckt. Zauberstab ausschalten. Ein Tortendeckel dient jetzt zur Abschirmung, schließlich müssen die Klamotten geschützt werden. Och, die Küche, das bisschen kann man doch wieder abwischen! Gerührt, geschäumt, gemischt und gegossen: Fertig der echt leckere Nachtisch, nach einer Stunde Aufenthalt im Kühlschrank auch fest und kalt!
Und die Küche? Ein Schlachtfeld. „Schlacht-“ im Sinne von „schlachten“, versteht sich. Überall wurden sie hingeschleudert, die niedlichen, kleinen, roten, klebrigen Punkte! Es ist eine unglaubliche Sauerei, nennen wirs doch beim Namen. Auf dem Toaster, hinter der Brotmaschine, am Wasserkocher, an der Wand, hinter der Lampe, an der Steckdose, überall!!! Die nicht mehr so begeisterte Hobbyköchin beschließt nach stundenlanger Schrubberei, das nächste Mal ein höheres Gefäß zum Quirlen zu nehmen.
Hat aber dann wirklich gut geschmeckt, das Zeug.

Wieder da!

Donnerstag, 03. Januar 2008 22:35

Und natürlich hätte ich vieles zu schreiben, aber meine Finger sind leider wund vom Löschen der ganzen grässlichen Spammails, fast zweitausendmal Informationen darüber, wie ich ein gewisses mir nicht eigenes männliches Körperteil verlängern kann, nee danke, mir reichts, heute nix mehr am Computer … werde bestimmt davon träumen, dass es dann auch mit der Nachbarin klappt.

(Was soll ich denn mit der Nachbarin??)

Jahresendpause

Freitag, 21. Dezember 2007 23:18

Sicher gäbe es auch heute und jetzt Unglaubliches zu berichten und kommentieren – aber sorry, keine Zeit, ich muss packen!

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Und noch was Heiliges aus Prag

Montag, 17. Dezember 2007 21:29

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Mal wieder unterwegs

Montag, 17. Dezember 2007 21:28

Was in der S-Bahn nett finde: Wenn drei japanische Studenten, mit riesigen Rucksäcken bepackt, ihre weitere Reise planen und dabei eifrig ein Buch studieren, das „Übernachtung in Europa für 20 Euro“ heißt. Ihr schlauer Führer sagt ihnen auch, dass eine Kurzstrecke in Berlin nur 1.20 kostet und wo sie am Potsdamer Platz umsteigen müssen. Richtig gut organisiert sind die drei, und dabei auch noch gut gelaunt. In Düsseldorf waren sie auch schon, erfährt die neugierige Lauscherin. Als dann auch noch zwei Amerikaner zusteigen (übrigens in die S1 von Wannsee), da ist das internationale Flair perfekt und ich zufrieden.

Und noch ein Schaufenster in Prag!

Samstag, 15. Dezember 2007 21:01

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